Zur geplanten Bargeld-Obergrenze
"
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende
beides verlieren. " Diese Aussage des ehemaligen amerikanischen
Präsidenten Benjamin Franklin erhält in diesen Tagen erneut eine
besondere Bedeutung. Um die "Sicherheit" in Deutschland bewahren zu
können, müsse nun, nach den bereits erfolgten Abschaffungen von
Grundrechten, auch die Verwendung von Bargeld in erheblichen Maße
eingeschränkt werden. Um Terroristen, Drogenhändler und auch
Steuerhinterzieher in Zukunft das Handwerk legen zu können, will die
Bundesregierung Bargeldzahlungen über 5.000€ verbieten.
Mal ganz
abgesehen von der Tatsache, daß die hiermit betroffene "Klientel"
wahrscheinlich über genügend Wege verfügt, dieses Verbot geschickt zu
umgehen ( es soll ja Kreise geben, welche auch über Kontakte zu gewissen
nicht ganz einflußarmen Personen in wiederum gewissen Kreisen verfügen
), wird hier zum einen ein massiver Angriff auf die finanzielle
Privatsphäre der Bürger gestartet, zum anderen jeder quasi unter
Generalverdacht gestellt, welcher bisher Bargeldzahlungen über dieser
Höhe vorgenommen hat ( wobei sich schon die Frage stellt, warum gerade
als Obergrenze 5.000€ festgelegt werden sollen? Möglicherweise hat dies
ja etwas mit bestimmten Zusatzverdiensten einer bestimmten Berufsschicht
zu tun).
Jeder aufmerksame Bürger dürfte mit etwas Nachdenken
ganz schnell dahinter kommen, daß hier nicht der Kampf gegen
irgendwelche üblen Burschen der Grund sein dürfte, sondern eher die
Sorgen von gewissen Bankiers.
Seit gewisser Zeit praktizieren
die Banken nämlich eine, ich sag es mal so deutlich, Volksverarsche im
ganz großen Stil. Mit einer Null-Zins-Politik ( oder noch schlimmer
Negativzinsen ) werden die Vermögen der Sparer Stück für Stück
vernichtet. Um sich dieser Volksverarsche wenigstens zum Teil entziehen
zu können, haben sich deshalb immer mehr Bürger dafür entschieden, ihre
hart erarbeiteten Spargroschen nicht mehr der Raffgier der Banken zu
überlassen, sondern lieber wie zu Großmutters Zeiten wieder auf den
guten alten Sparstrumpf zu vertrauen ( in welcher Form auch immer).
Damit gehen den Raffkes in Nadelstreifen natürlich ganz erhebliche
Beiträge für ihre Zockereien verloren. Aber da die Banken ja laut Mutti
Merkel "systemrelevant" sind, muß diesem Treiben schleunigst ein Ende
bereitet werden. Auf gut Deutsch: Will der Bürger die Banken für ihr
verbrecherisches Spiel nicht mehr liebhaben, muß er halt zu seinem Glück
gezwungen werden. Und da der deutsche Bürger, auch wenn man es manchmal
nicht glauben will, doch nicht so ganz auf den Kopf gefallen ist, muß
man ihm halt vorgaukeln, die Obergrenze für Bargeldzahlungen diene
lediglich der Bekämpfung eben jener bösen Buben und Mädels, welche oben
aufgezählt sind.
Obwohl man mit dem Gegenteil wahrscheinlich
eher zum Erfolg kommen könnte. Wie wäre es damit, ab 5.000 € dürften
Zahlungen nur noch in bar ausgeführt werden? Es wäre doch ein schönes
Bild, sich daran zu ergötzen, wie wiederum die Angehörigen eines
bestimmten Berufsstandes ihre regelmäßigen Schmiergelder in zig Koffern
durch die Gegend schleppen müßten. Sieht man sich die körperliche
Konstitution mancher Vertreter dieser Zunft genauer an, würde damit
sogar noch etwas zur Gesunderhaltung dieser geplagten Leutchen
beigetragen.
Aber da der Schreiber dieser Zeilen im Gegensatz zu
den Banken (gottseidank) nicht systemrelevant ist, dürfte obiger
Vorschlag nicht gerade auf fruchtbaren Boden fallen. Bleiben also für
den Bürger-Normalo nur zwei Möglichkeiten: Zum einen sein Spargeld
abholen, solange es noch möglich ist (die Grenze von 5.000 € dürfte nur
der Anfang sein, die Bankoberen wie John Cryan von der Deutschen Bank
würden am liebsten das gesamte Bargeld abschaffen), zum anderen seinen
zuständigen Bundestagsabgeordneten fleißig auf die Füße treten und mit
Liebesentzug bei der nächsten Wahl drohen.
Dietz Kippschull
Neue Richtung Leipzig
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